Angst und Kontrolle.

Wir alle kennen das Gefühl tiefer Hilflosigkeit und Ohnmacht. Wenn jeder Schritt schwerfällt und wir uns wie durch zähen Widerstand bewegen. Selbst das Aufstehen wird zur Herausforderung.

Dieser innere Schmerz – dieser stille Terror – ist einer unserer kraftvollsten Lehrer*innen. Er fordert radikale Veränderung und duldet keinen Aufschub.

In solchen Momenten ist unser innerer Zustand von Angst geprägt: Existenzielle Angst. Angst, nicht richtig zu sein. Angst, Fehler zu machen. Angst vor Konflikten – vor allem. Unser Verstand versucht, diese Angst mit dem einzigen Werkzeug zu bändigen, das ihm vertraut ist: Kontrolle.

Doch wie du vielleicht selbst schon erfahren hast, führt der Versuch, Kontrolle auszuüben, nur zu noch mehr Angst, noch mehr Hilflosigkeit – noch mehr Ohnmacht. Denn Kontrolle ist eine Illusion.

Du hast Angst vor dem Loslassen, weil du die Kontrolle nicht verlieren willst. Aber du hattest nie Kontrolle – alles, was du hattest, war Angst.
Übersetzt aus dem Englischen
von Elizabeth Gilbert

Unsere innere Lehrer*In, so fordernd sie auch ist, lädt uns liebevoll dazu ein, loszulassen. Uns hinzugeben. In diesem Loslassen beginnt ein tiefgreifender Wandel – hin zu einem Leben, das aus der eigenen inneren Wahrheit schöpft.

Es geschieht weit mehr, als dein Verstand je begreifen kann. Und deine Mitwirkung ist in weit geringerem Maße nötig, als du es dir je vorstellen würdest. Sei einfach (...).
Übersetzt aus dem Englischen
von Abby Wambach

Ich möchte mit dir die Essenz eines von Elizabeth Gilberts „Letters From Love“ teilen. In diesem wunderschönen Text destilliert sie, was die Liebe – als leitende Kraft – uns wirklich sagen möchte: Dass wir nie allein sind. Dass wir schon jetzt genug sind. Dass nichts repariert werden muss. Dass es sicher ist, loszulassen, für uns selbst zu sorgen und aus einem Gefühl von Freiheit und Freude heraus zu erschaffen.

Diese Botschaft fühlt sich an wie ein tiefes Ausatmen – eine sanfte Erinnerung daran, was wirklich zählt. Nachfolgend findest du eine kurze Reflexion inspiriert von ihren Worten, sowie ein Zitat, das den Kern trifft. Ich lade dich herzlich ein, den vollständigen Brief auf ihrer Website zu lesen. Den Link findest du unter dem Zitat.

Die Liebe – so wie Elizabeth Gilbert sie beschreibt – hat keine Agenda, uns zu verändern oder zu verbessern. Sie erwartet nicht, dass wir besser, stärker oder produktiver sind. Stattdessen spricht sie mit ruhiger Bestimmtheit: Du bist bereits genug.

Die Liebe versichert uns, dass wir nicht allein sind – und es nie waren. Sie lädt uns ein, die Scham loszulassen, die wir mit uns herumtragen, aufzuhören, uns so sehr anzustrengen, und uns daran zu erinnern, dass es nichts zu beweisen gibt – und dass wir in keinem Wettlauf sind.

Eine der befreiendsten Botschaften ist diese: Du bist nicht verloren. Du bist nicht zu spät. Du bist genau dort, wo du sein sollst, zur genau richtigen Zeit, und tust genau das, was du tun sollst. Es gab keine falschen Abzweigungen. Diese Erkenntnis fühlt sich an wie ein tiefer Atemzug – eine Erinnerung daran, dass wir bereits im Einklang mit dem Leben sind.

Mit der sanftesten Stimme sagt die Liebe: ruh dich aus, sorge für dich, lass los. Und wenn wir bereit sind – wenn unser Nervensystem sich entspannt hat und unser Herz sich sicher fühlt – kommt eine stille Einladung: zu erschaffen.

Nicht für Erfolg oder Anerkennung, sondern aus Freude. Aus Lebendigkeit. Aus purer Lust am Leben.
Ob Schreiben, Singen, Tanzen, Pflanzen, Malen oder Backen – wir alle sind auf unsere eigene Art zum Erschaffen berufen. Auch das ist Liebe in Aktion.

Du bist genau richtig, so wie du bist. Fast so, als wärst du mit Absicht genau so gemacht worden.
Übersetzt aus dem Englischen
von Elizabeth Gilbert

Mit diesen Worten lade ich dich ein, The Way of Creation zu entdecken – und damit deine ureigene Schöpferkraft.

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Ein radikaler Gedanke
Eine leise Erinnerung daran, dass es im Leben vielleicht mehr gibt, als wir denken. Eine Reflexion über Hingabe, innere Führung und die stille Liebe, die uns in unseren dunkelsten Momenten begegnet.